Das Videospielkombinat wird sechs – Ein Jahr voller Veränderung & die Aussicht auf Neues

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2021 war alles anders. Nicht nur, dass uns Lockdowns & Co. ein weiteres Jahr im Griff hatten – besonders beim Videospielkombinat wurden einige Veränderungen verfestigt. Alles begann damit, dass unser Jahresrückblick 2020 verspätet erschienen ist. In eben diesem Beitrag kündigten wir auch an, die kommenden Monate anders anzugehen und unsere Artikelstruktur umzukrempeln. Statt Reviews zu alten Spielen, die zumeist kaum noch interessant für potentielle Leser waren, fokussierten wir uns auf Essay-Artikel und Tests zu neuen oder noch unbekannten Titeln. Wie gut das funktionierte, was das Jahr 2021 zu bieten hatte und wie unsere Zukunft aussieht, besprechen wir nun bereits zum sechsten Mal in unserem Geburtstags-Beitrag.

Fünf Jahre nach der Gründung des Kombinats war es Zeit für Umgestaltung und Veränderung. Wie im erwähnten Beitrag „Fünf Jahre Videospielkombinat – Über Vergangenheit, Zukunft & einen Blog im Jahr 2021“ von uns vorgestellt, stellten wir die Weichen für 2021 etwas anders und ich veränderte insbesondere die Herangehensweise an Beiträge zu betagteren Spielen.

Beim Überfliegen des Artikels des letzten Jahres fielen mir insbesondere die Impressionen der DreamHack Leipzig 2020 ins Auge. Kennt man das noch – Messen mit dutzenden Menschen? Ohne Masken? Ohne Tests und strikte Einlasskontrollen? Verrückt, oder? Die DreamHack Leipzig wurde inzwischen offiziell beerdigt, was das Team vom Kombinat als Stammgäste doch sehr traurig stimmte. Aber die Hoffnung scheint nicht verloren, es ist bereits ein neues Gaming-Event in Leipzig geplant! Ich würde mich freuen, wenn diese Hoffnung 2022 auch in andere Bereiche des Lebens zurückkehren würde.

Dota Dragons Blood Charaktere

Ähnlich optimistisch, wie die Charaktere von DOTA: Dragon’s Blood hier von der aufgehenden Sonne gestärkt gen Zukunft blicken, möchte ich also auch meinen persönlichen und den Start des Videospielkombinats ins neue Jahr vollführen. Dementsprechend gilt unser poetisches Kredo der vergangenen zwölf Monate noch immer: Wir sind die Perlentaucher im Ozean der Videospiele und fokussieren uns dementsprechend auf die Aspekte, welche ein Videospiel zu etwas besonderem machen. Blicken wir erst einmal zurück und erörtern, was uns dieses Jahr auf unserem Blog in über 15 Artikeln bewegt hat und was unsere Highlights im Gaming- und Entertainmentbereich waren.

Die Neuausrichtung ermöglichte es uns, Spiele aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Die Beschränkung auf das eine ausschlaggebend wichtige Spielelement führte zu detaillierteren Betrachtungen, stellte aber auch höhere Hürden auf. Es ist erstaunlich knifflig, einen ganzen Beitrag rund um die Kameraperspektive oder die Einleitungs-Missionen eines Spiels zu verfassen. Umso mehr bin ich erfreut, dass die beiden ersten Beiträge nach der Umstellung unseres Konzepts zu Darksiders Genesis und Fallout: News Vegas bei den Lesern direkt sehr gut ankamen und sehr positive Reaktionen nach sich zogen. Die Veränderung des Schreibstils war somit nicht nur für mich als Autor eine interessante Herausforderung – auch die Konsumenten waren angetan vom neuen Beitragsschema.

Im Laufe des Jahres folgen natürlich trotzdem klassische Reviews, die unter anderem von weniger gelungen umgesetzten Gameplay-Ideen in Can’t Drive This und den guten Starts der Netflix-Serien LUPIN und der bereits erwähnten Videospiel-Adaption DOTA: Dragon’s Blood berichteten. Da sich unser Konsolen-Veteran RememberReach im Frühjahr 2021 eine Nintendo Switch gönnte, erschienen dieses Jahr auch erstmals diverse Beiträge zu Hits der Nintendo-Plattform. Von Super Mario 3D World und Pokémon Schild hat sicherlich jeder schon einmal gehört – nun gibt es zu beiden Titeln auch Reviews bei uns. Zukünftig wird bei uns sicherlich noch mehr Abwechslung abseits vom PC und den klassischen Konsolen von PlayStation und Xbox folgen – denn seit wenigen Wochen bin ich nun stolzer Besitzer einer Oculus Quest 2, was ich in unserem aktuellen Beitrag zu Virtual Reality aufgreifen konnte.

Der Screenshot über diesen Zeilen stammt nicht etwa aus dem Fotomodus eines AAA-Games. Stattdessen ist dort das von einem sehr überschaubaren Team von gerade einmal elf Personen entwickelte The Ascent zu sehen. Das Koop-Action-Adventure ist definitiv eines meiner Spiele des Jahres, zeigt es doch eindrucksvoll, wie man auch in der Vogelperspektive eine wundervoll dichte Atmosphäre erzeugen und eine lebendige Welt erschaffen kann. Kurz darauf testete ich das Spinnen-Abenteuer Webbed, welches trotz Pixel-Look mein Interesse weckte und sich als eines der besten Indie-Games des Jahres entpuppte. Webbed macht deutlich, wie eine simple Idee wunderbar in spaßiges Gameplay übertragen werden kann und so ein rundum gelungenes Erlebnis entsteht, welches seine Stärken und auch seine Grenzen kennt. Positiv erwähnt sei an dieser Stelle definitiv auch noch Immortals: Fenyx Rising, dessen Spielmechaniken zwar allesamt nicht neu sind, sich aber wundervoll zusammenfügen. Ich wünsche mir eine Fortsetzung, Ubisoft!

Dass zwei eher unbekannte Titel von mir als persönliche Spiele des Jahres 2021 aufgeführt werden lässt durchscheinen, wie wenig mich die großen AAA-Releases tangierten. Klar, durch verkorkste Veröffentlichungen im Vorjahr, war man sicherlich auch für 2021 geprägt. Der mäßige Stand, auf dem sich Battlefield 2042 oder New World zu Beginn befanden, spricht allerdings auch für sich. Beide Spiele haben riesige Geldberge hinter sich, beide Spiele enttäuschten dennoch. Wie auch schon in den vergangenen Jahren verschiebt sich mein Interessen-Gebiet daher quasi unbewusst immer weiter in die Indie-Welt und die Gefilde der nicht übermäßig gehypten Spiele. Daran wird sich sicherlich auch im kommenden Jahr nicht viel ändern, auch wenn ich dank des neuen Desktop-PCs, der auch den Banner dieses Artikels ziert, nun auch wieder die Rechenpower für Titel habe, die ihre Grafik-Muskeln vollends zur Geltung bringen. Das Berichten über eher unbekannte Spiele ist sicherlich auch für dich als Leser interessant, schreiben doch alle großen Webseiten bereits zuhauf über die altbekannten Marken.

Man kann nur mutmaßen, dass das deutlich spürbare höhere Interesse in den Kommentar-Bereichen auf Reddit zu unseren Beiträgen dazu geführt hat, dass sich unfassbar viele Bots eines schönen Sommertages entschieden, unseren Blog mit Spamkommentaren zu fluten. Als mein Smartphone in der Nacht vor E-Mail-Benachrichtigungen nahezu explodierte, war es Zeit, endlich einen Schlussstrich unter die sowieso kaum genutzte Kommentar-Sektion zu setzen. Ein wenig traurig ist es schon, dass das von TheFlexXxer und mir liebevoll entworfene Design des Diskussionsbereichs nun niemand mehr zu Gesicht bekommt, allerdings passte der Zeitpunkt, um auch hier Veränderungen anzustoßen. Seit einigen Monaten nun verlinken wir unter ausgewählten Beiträgen direkt auf den entsprechenden Reddit-Thread, wo sich nach wie vor der Großteil der Leser-Interaktionen abspielt. Am Beispiel des Artikels „Ballerorgie im Ödland: Rage 2 unterhält mich besser als Doom und Cyberpunk 2077“ lässt sich dies ganz gut erkennen.

Das Videospielkombinat im Jahr 2022 und danach:

Wie es in unserer mittlerweile langjährigen Tradition üblich ist, wage ich zu guter Letzt einen Blick in die Zukunft und äußere meine Gedanken zu den kommenden Monaten des Videospielkombinats. Was erwarten wir vom Gaming-Sektor im nächsten Jahr und wo führt uns die Reise des Kombinats gänzlich ohne Fünf-Jahres-Pläne hin?

Besonders im AAA-Bereich trudeln nun langsam aber sicher und meiner Meinung nach deutlich zu spät endlich die ersten großen Produktionen für die aktuelle Konsolen-Generation ein. God of War: Ragnarok kommt mir dabei direkt in den Sinn, der Vorgänger wird seinen Weg demnächst auch auf den PC und damit auf meine bevorzugte Plattform finden. Während Forza Horizon 5 sicherlich auch im Jahr 2022 seinen Vorsprung im Rennspiel-Bereich ausbauen wird, bin ich gespannt, ob auch andere AAA-Releases ihre Erwartungen übertreffen können und eine große Schar von Spielern begeistern werden. Starfield von Bethesda kommt mir am ehesten in den Sinn, wenn ich an Spiele denke, auf die ich nächstes Jahr ein Auge werfe.

Sicher bin ich mir auch, dass sich sowohl Cloud Gaming als auch andere Gaming-Abo-Dienste weiterhin etablieren werden und einen festen Platz unter den Spielern einnehmen werden. Persönlich bin ich schon viele Monate Abonnent vom Xbox Game Pass, der sich in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis inzwischen dank Day-1-Inkludierungen großer Titel wie Age of Empires 4 auch für PC-Spieler lohnt. Die darin enthaltene Cloud-Gaming-Beta lässt erahnen, dass Spiele zukünftig mit schnellem Internet ohne Probleme auch ohne starken PC oder Konsole erlebbar gemacht werden. Das Ganze funktioniert schon jetzt erschreckend gut und unkompliziert. Dank Game-Pass-Abo konnte ich zuletzt auch die weniger gute Definitive Edition von Grand Theft Auto: San Andreas ausprobieren und treibe mich aktuell im Ödland von Fallout 76 herum, welches inzwischen ein wirklich annehmbares Spiel geworden ist. Unser Artikel zum wohl kontroversesten Ableger der Endzeit-Rollenspiel-Reihe ist immer noch ziemlich aktuell und aufschlussreich.

Eine Entwicklung, die mir als beherzter Autor insbesondere im Jahr 2021 häufig Kopfschmerzen bereitete, ist die mittlerweile allgegenwärtig penetrante Verwendung von Gendersterchen und ähnlichen Absurditäten. Wer sich aufgrund des generischen Maskulinum nicht inkludiert genug fühlt, sollte meiner Meinung nach dringend über seine Einstellung zum Leben nachdenken. Als entscheidender Gegner dieses Blödsinns werde ich dementsprechend auch in Zukunft dafür sorgen, dass es diesen Dammbau im Lesefluss beim Videospielkombinat nicht geben wird.

Um das Jahr mit einem positiven Ausblick zu beendet, sei an dieser Stelle die soeben gestartete zweite Staffel von The Witcher auf Netflix zu erwähnen. Wo Staffel 1 noch einen wackeligen Spagat zwischen sehr gut und ziemlich trashig hinlegte, scheint sich die zweite Iteration nun deutlich gefestigter zu präsentieren. Die ersten beiden Folgen, die ich bereits gesehen habe, machen jedenfalls Lust auf mehr. Und auch die „Konkurrenz“ zur DOTA-Serie – die League-of-Legends-Adaption Arcane – kann sich wirklich sehen lassen. Seit wann sind Animationsserien so verdammt hübsch?!

Wie jedes Jahr bedanke ich mich bei all jenen, die am Kombinat mitwirken, sowie denjenigen, die unsere Artikel lesen, teilen und uns über nunmehr sechs Jahre die Treue halten. Das Videospielkombinat ist zu einem festen Bestandteil meines Gaming-Hobbies geworden und ich freue mich, auch in Zukunft Artikel über alles Mögliche und Unmögliche der Gaming- und Entertainment-Welt zu verfassen. Vielen Dank euch allen, einen fleißigen Weihnachtsmann und einen guten Rutsch ins Jahr 2022!