10 Jahre Videospielkombinat.de – Unser Jubiläum mit Blick zurück & nach vorn

Als wir vor nunmehr zehn Jahren mit dem Projekt „Videospielkombinat“ starteten, hatten wir im Grunde keine großen Pläne. Eine Webseite für die Veröffentlichung unserer Meinungen und Tests von Games sollte es werden – unter anderem auch, weil schlicht und einfach die Alternative fehlte. Gelernt haben wir in den letzten Jahren nicht nur viel über das Betreiben eines Blogs, sondern auch über den eigenen Antrieb und Durchhaltevermögen. Auf und ab geht es schließlich immer. Für mich ist das Videospielkombinat seit einem Jahrzehnt ein stetiger Begleiter geblieben und hat maßgeblich dazu beigetragen, mich an den Punkt im Leben zu bringen, an dem ich nun stehe.

A Normal Lost Phone Geburtstag
Unseren ersten Review-Code bekamen wir 2016 für A Normal Lost Phone!

Gerne lese ich mir jeden Dezember die Geburtstagsbeiträge der vergangenen Jahre durch und schaue, was sich bei uns verändert hat. Nicht nur im Bezug auf die von uns publizierten Texte, sondern insbesondere auch im Mindset. Die Zeit, die ich in die Webseite investiere, hat mit der Zeit merklich nachgelassen – auch weil die generelle Zeit, die ich in Videospiele investiere, geringer geworden ist. Ich kann mich noch gut erinnern, wie dank Dota 2 meine zweiwöchentliche Spielzeit auf Steam für etliche Monate bei über 130 Stunden stand. Inzwischen komme ich nur selten über 20 Stunden im selben Zeitraum.

Zur Erinnerung: In der Anfangszeit vom Videospielkombinat veröffentlichten wir jede Woche einen Artikel. Aufmerksame Leser haben natürlich bemerkt, dass das in den letzten Monaten und Jahren nicht mehr der Fall war. Persönlich finde ich das auch gar nicht schlimm, denn im Kern ist dies hier ein absolutes Hobby-Projekt und der Spaß am Schreiben wird allem übergeordtnet – auch diese Erkenntnis mussten wir uns erst erarbeiten. Wenn es nichts zu schreiben gibt, dann schreibe ich nicht. Auch nicht auf Druck, um irgendwelche selbstgesetzten Veröffentlichungsziele zu erreichen. Ich habe mich in den Anfangsjahren oft dabei erwischt, eher aus Gewohnheit und Pflichtgefühl zu schreiben. Hätte ich das beibehalten, hätten wir sicherlich keine zehn Jahre durchgehalten.

Unser Quotenkonsolenspieler RememberReach, der gerne via Tabellenkalkulation Statistiken bastelt, hatte vor etlichen Jahren mal einen Grafik erstellt, auf dem unser Veröffentlichungsintervall ersichtlich ist. Alleine schon ein Blick in unser Archiv zeigt, wie beim Videospielkombinat mit der Zeit immer weniger häufig Beiträge erschienen sind. Im ersten Jahr erschienen beispielsweise 50 Beiträge auf unserer Webseite! Sicherlich liegt das auch daran, dass andere Autoren abgesprungen sind. Hauptsächlich liegt es aber an mir – und ich schreibe in der Zwischenzeit im Alltag sogar mehr, als ich das vor zehn Jahren tat. Warum? Die Auflösung gibt’s später.

The Witness Laser Berg
The Witness haben wir noch immer als grandioses Spiel in Erinnerung.

Im vergangenen Jahrzehnt – Mensch, das hört sich absolut irre an – haben wir eine Vielzahl an wirklich tollen und außergewöhnlichen Spielen ausprobieren dürfen. Viele davon sind uns lange Zeit im Kopf geblieben. Drei Perlen und Wegbegleiter möchte ich an dieser Stelle noch einmal aufgreifen. Diese Spiele haben nicht nur unsere Videospiel-Welt geprägt, sondern waren zusätzlich auch wichtige Meilensteine des Videospielkombinats:

Zuallererst kommt mir Sound of Magic von 2019 in den Sinn. Das Spiel, welches gänzlich ohne Visualisierung auskommt und ausschließlich mit seinem Ton gespielt wird, habe ich wirklich ins Herz geschlossen. Das Spielkonzept ist derart innovativ gewesen, dass mir noch immer Szenen vor Augen erscheinen, wenn ich an das Spiel denke, obwohl sie ausschließlich vor meinem inneren Auge stattfanden. Sound of Magic war ein tolles Spiel für abendliche Runden vor dem Schlafen – Augen zu, Kopfhörer rein und mit einprägsamen Wischbewegungen auf dem Smartphone ein fantastisch vertontes Point ’n‘ Click Adventure erleben. Sehr empfehlenswert! Umso schöner war es dann, als wir die Entwickler auf der Buchmesse in Leipzig treffen konnten und man uns erzählte, wie froh man über unseren Beitrag war – die „großen“ Redaktionen haben das Spiel wohl auch aufgrund des fehlenden Bildmaterials leider ignoriert. Wie schön, dass wir dieses Spiel testen durften.

World of Warcraft bleibt wohl auf ewig verbunden mit meiner Liebe für Videospiele: Es war das erste Spiel, welches ich lange Zeit am Stück spielte und zählt definitiv zu meinen drei meistgespielten Titeln. Die Siegertreppchen teilt es sich dabei mit Minecraft und dem Moba von weiter oben, welchen meine Steam-Spielzeit explodieren ließ. Ebenfalls 2019 – das scheint wohl ein tolles Jahr gewesen zu sein – widmeten wir uns WoW Classic und fühlten uns direkt wieder in eine MMO-Zeit versetzt, in denen man Questtexte noch wirklich lesen musste, Erfahrungspunkte einem nicht hinterher geworfen wurden und man noch nicht in Komfort-Features ertrank. Scheinbar konnte mich Classic so sehr in seinen Bann ziehen, dass ich ein Jahr später eine dreiteilige Serie über Meine Reise in die Schattenlande und dem damit einhergehenden Release der Shadowlands-Erweiterung schrieb. Und das sollte nicht das letzte Formatexperiment beim Videospielkombinat bleiben.

Unerwähnt bleiben darf auch nicht das grandiose Baldur’s Gate 3. Nicht nur, weil es einfach ein sehr gutes Rollenspiel ist, sondern weil unser Beitrag zum Spiel – Wo die Genialität von Baldur’s Gate 3 sich selbst im Weg steht – auch eine neue Ära des Videospielkombinats beschreibt: Anstelle von klassischen Reviews, die schnell viel vom Lesereiz verlieren und in der Masse der Meinungen untergehen, fokussierten wir uns mehr auf die Elemente, die ein Spiel besonders diskussionswürdig machen. Unsere Beiträge wurden damit zeitloser und stehen auch nach einigen Updates noch für sich, ein klassisches Review zum Zeitpunkt X kann dies nicht. Ähnlich berichteten wir auch über Fenyx Rising, The Ascent oder Age of Wonders 4 – letzteres spiele ich mehr als zwei Jahre nach der Veröffentlichung immer noch regelmäßig, was auch an den gelungenen Erweiterungen liegt. Womöglich wird es endlich mal Zeit für einen neuen Beitrag.

World of Warcraft – ein persönlicher Meilenstein, auch für unseren Blog!

Traditionell möchte ich wie jedes Jahr auch einen kurzen Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate werfen. Nachdem mich die letzten Jahre eher enttäuscht zurückließen – 2022 gab’s kaum erwähnenswerte Überraschungen; 2023 erschien mit Pentiment zwar ein absolut fantastisches Spiel, ansonsten war das Jahr aber eher durchschnittlich; 2024 war ein spielerischer Tiefpunkt – war 2025 aus meiner Sicht endlich mal wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Mit Hollow Knight: Silksong erschien nach viel zu langer Wartezeit endlich der Nachfolger eines Spiels, das ich sehr ins Herz geschlossen habe. Und auch Anno 117 bereitete mir als Römer-Fan viel Freunde, auch wenn das Spiel aktuell noch eklatante Probleme hat, die kein Review so wirklich erwähnt. Es wird wohl auch hier Zeit für einen Artikel vom Videospielkombinat!

2026 wird für mich ein sehr besonderes Jahr – sowohl, was Videospiele angeht als auch im Alltagsleben. Im Rahmen meiner Hobbyarbeit hier beim Videospielkombinat bin ich dem Schreiben stets treu geblieben und habe mich auch journalistisch weiterentwickelt. Im Rahmen eines entsprechenden Studiums verschlägt es mich nun bald für längere Zeit ins Ausland – die nächsten Beiträge werden also in Italien geschrieben; parallel zu den ganzen Texten, die ich während des Studiums verfasse. Perfekt für mehr Videospiel-Content übers Römische Imperium! Und dann gibt es ja vielleicht sogar noch ein neues Grand Theft Auto – die Zeit ist auf jeden Fall reif! Wenn ich einen Wunsch frei haben darf, wünsche ich mir ein neues Fallout. Denn auch dafür ist die Zeit – auch durch die sehenswerte Serie – mehr als Reif.

Beim Videospielkombinat wird es 2026 wie gehabt weiter gehen. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle selbstverständlich unserem Generalprogrammierer TheFlexXxer, der sich immer noch um den IT-Support im Hintergrund kümmert und ohne den dieser Blog in seiner aktuellen Form niemals existiert hätte. Ich erhebe mein Glas auf unser Jubiläum und bedanke mich für alle Helfer, Leser und Unterstützer! Prost! 🍷