Warum man in Level Devil etliche unverdiente Tode stirbt und dabei trotzdem schmunzelt

Level Devil Banner

Heute erscheint mit Level Devil ein Plattformer auf Steam, der dich zur Weißglut treiben wird – und das im positiven Sinne! Das kurzweilige Jump ’n‘ Run sorgt mit schnell verständlichen Gameplay und vielen unvorhergesehenen Twists für diverse haarsträubende Momente. Damit das gewollt unfaire Leveldesign nicht zur Frustration führt, wurde auf einen für den Spielspaß immens wichtigen Aspekt besonders viel wertgelegt. Level Devil macht sehr viel richtig und sorgt für lustige kurzweilige Unterhaltung.

Hinweis: Ein Review-Key von Level Devil wurde uns vor der Veröffentlichung des Spiels zur Verfügung gestellt.

Laufen und Springen – mehr kann die Spielfigur in Level Devil nicht. Genauso spartanisch wie das Moveset fällt auch die Grafik des Spiels aus: Die schlichten Formen und knalligen Farben könnten glatt aus dem Paint-Kunstwerk eines Kindes stammen. Doch was Level Devil in Zeiten von nahezu fotorealistischer Grafikmöglichkeiten fehlt, macht es beim hervorragenden Design seiner Level wieder wett. Denn das altbekannte Gameplay-Konstrukt aus Laufen und Springen wird schon ab dem ersten Level durch clevere Gestaltung von unerwarteten Fallen aufgelockert. Eins ist jedenfalls schon nach wenigen Minuten gewiss: Man wird wohl kaum ein Level abschließen, ohne mindestens einmal zu sterben.

Wie der Name bereits suggeriert, sind die Level in Level Devil ziemlich teuflisch. Soll heißen: Wenn zwischen dem Start und dem Zielbereich nur ein kleiner Abgrund liegt, trügt der Schein höchstwahrscheinlich. Schnell sieht man sich dann mit auftauchenden Sägeblättern, tödlichen Spitzen oder einem sich verschiebenden Boden konfrontiert. Viele der Fallen und Hindernisse lassen sich gar nicht oder kaum erahnen, sodass ein Neustart des Levels nahezu immer erforderlich ist. Level Devil bündelt dabei immer ein spielerisches Konzept in 5 aufeinanderfolgende und stets schwieriger werdende Level.

Besonders positiv sticht hier die Abwechslung des grundsätzlich simplen Spiels hervor: Ohne zu viel verraten zu wollen, kann ich bestätigen, dass es unzählige schlaue Ideen gibt, mit denen man in Level Devil klar kommen muss. Nervig und trotzdem fair lautet die Philosophie – wer ein paarmal in Fallen getappt ist, kennt die Kniffe und kann die Herausforderung meistern.

Wer so oft stirbt, der muss auch schnell wieder leben. Ansonsten ist das Ganze schnell frustrierend. Glücklicherweise ist genau das in Level Devil der Fall: Ähnlich wie in Super Meat Boy, N++ oder Bloody Trapland, in denen man ebenfalls sehr schnell und sehr oft das Zeitliche segnet, spawnt man in Level Devil auch wieder und kann es erneut versuchen. Keine Ladezeit, keine Atempause und keine Slow-Motion-Todesanimation. Es geht einfach sofort weiter. Gut so! Denn dadurch wird der Tod der Spielfigur nicht zu einem langgezogenen Augenblick der Resignation, in welchem man demotiviert auf der Couch einsinkt. Stattdessen kann man es direkt noch einmal versuchen und aus seinen Fehlern (und den unvorhersehbaren Schikanen des Levels) lernen. Perfekt!

Level Devil Tür

Sehr positiv hat mich die Vielzahl an kreativen Levelideen überrascht, die auf dem simplen Grundgerüst von Level Devil aufgebaut sind. Mal springt die Figur unaufhörlich, mal ist die Steuerung umgekehrt, mal muss das Timing besonders gut geplant sein. Jedes 5er-Pack an Leveln bietet spannende Herausforderungen, reizt deren Konzept aber nicht bis zur Übersättigung aus. Level Devil ist nicht sonderlich lang und kann durchaus in einer Handvoll Stunden beendet werden – während dieser Spielzeit wurde ich allerdings auch andauernd aufs Neue überrascht (und wieder und wieder vom Leveldesign veräppelt).

Für Smartphones gibt es Level Devil schon eine ganze Weile, die Steam-Version bietet allerdings einige Besonderheiten. Zum einen wären da exklusive Level, von denen Level Devil insgesamt mehr als 200 bietet. Zum anderen ist auch ein lokaler Mehrspieler-Modus inkludiert, in welchem der Spieler einen Punkt bekommt, der als erster das Ziel erreicht. Der Erste mit fünf Siegen gewinnt die Runde. Eine nette Idee, wenn man mit Kumpels für ein paar Minuten von einem Jump ’n‘ Run genervt werden möchte – im positiven Sinne natürlich!

Ein klitzekleines Problem ist mir beim Spielen von Level Devil aufgefallen: So stört bei wenigen Leveln die Benutzeroberfläche und verdeckt im oberen Teil des Bildschirms einige Elemente der Umgebung. Das ist nicht weiter schlimm, aber irgendwie auch unnötig, da die besagten UI-Elemente generell keinen wirklichen Nutzen haben und meiner Meinung nach auch ganz verschwinden könnten. Für meinen Geschmack müsste man nicht dauerhaft sehen, im wievielten der fünf Level eines Abschnitts man sich gerade befindet. Dies ist natürlich keineswegs ein großer Kritikpunkt – Level Devil funktioniert im Gesamtbild ausgezeichnet.

Level Devil Portale

Mein Fazit zu Level Devil:

Leben und Tod befinden sich bei Level Devil in einem stetigen Kreislauf. Die One-Screen-Level bieten etliche Momente des Scheiterns und ärgern den Spieler mit witzigen und hochgradig kreativen Ideen. Fieses Leveldesign steht hier an oberster Stelle – ohne dabei frustrierend zu werden. Für den geringen Preis macht man mit Level Devil alles richtig. Wer sich unschlüssig ist, probiert die kostenfreie Demo-Version aus.

Selten habe ich beim Sterben in einem Videospiel so häufig gegrinst! Wer minimalistische Jump ’n‘ Runs mag und gerne vom Leveldesigner hops genommen wird, sollte sich Level Devil auf jeden Fall anschauen. Der lokale Mehrspieler-Modus ist eine nette Dreingabe und macht spaßige Duelle auf der Couch möglich. Eine klare Kaufempfehlung gibt’s, wenn du laufend und hüpfend gerne unfair-lustige Herausforderungen überwindest!