Vier Jahre Videospielkombinat – Ein Rückblick auf die vergangenen Monate

Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich im letzten Dezember völlig verblüfft war, wie schnell das Jahr 2018 vorbei war und wie rasant wir den dreijährigen Geburtstag des Videospielkombinats feiern konnten. Ähnlich ging es mir in den letzten Monaten – 2019 ist einfach unfassbar schnell vorbeigezogen. Mit dabei waren natürlich wieder einige High- und Lowlights in der Entertainment-Branche. Und auch hier bei uns hat sich wieder einmal einiges getan. Lasst uns also ein weiteres Mal gemeinsam zurückblicken.

Die alljährlichen Geburtstagsartikel dienen seit der Liveschaltung unserer Webseite am 22. Dezember 2015 regelmäßig als persönlicher Abschluss des Jahres und Rückblick auf die Geschehnisse. Auch an dieser Stelle möchte ich meine Gedanken noch einmal sammeln und sowohl Vergangenes Revue passieren lassen als auch wie gewohnt einen paar Worte dazu äußern, was ich nächster Zeit für interessant und wissenswert erachte. Fangen wir also direkt mit den Wünschen an, die ich für 2019 im Beitrag vor einem Jahr äußerte.

Return of the Obra Dinn Kapitän

Mehr Kreativität und ungewöhnliche Spielideen – das war wohl mein größter Wunsch für dieses Jahr. Nach dem unvergesslichen The Witness bleibt mir bis heute auch das Koop-Abenteuer A Way Out durch die tolle Inszenierung der Handlung im Gedächtnis. Gleich im diesjährigen Januar erschienen bei uns zwei Beiträge zu Spielen, die wohl in Sachen Design kaum stärker vom Mainstream-Allerlei abweichen konnten. Das Rätselspiel Return of the Obra Dinn überzeugte auf ganzer Linie mit einer bis dato unbekannten Mechanik, die dich den Todeszeitpunkt einer Person als begehbares Standbild erleben lässt. Und auch das wundervolle Smartphone-Spiel Sound of Magic, das es gänzlich ohne Grafik schafft eine fantastische Spielwelt zu gestalten, war für mich eines der großen Highlights des Jahres.

Der zweite sehr wichtige Teil des Spielejahres waren für mich Neuauflagen von Klassikern aus längst vergangenen Zeiten. Wie von mir sehnlichst erhofft, erschien die grandiose Reignited Trilogy von Spyro noch für den PC und glänzt im Vergleich zur auch schon tollen Konsolenversion mit unglaublich flüssigem Gameplay dank höherer Framerate. Aber auch ein MMO, welches mich jahrelang fesselte und damals erst von Minecraft abgelöst werden konnte, pflanzte sich auf einen Schlag wieder in mein Herz – die Rede ist natürlich von WoW Classic. Selbst aktuelle Genrevertreter scheitern daran, eine derart dichte Welt zu schaffen und mit zeitaufwändigen Mechanik dennoch so sehr bei der Stange zu halten. Ich hatte jedenfalls seit langem nicht so viel Spaß an einem MMO.

Erfreulich zu sehen war auch dieses Jahr, dass wir regelmäßig mit Testversionen zu aktuellen Spielen versorgt werden und so Perlen entdecken und über sie berichten können, von denen wir sonst wohl kaum Wind bekommen hätten. Dabei stellt sich heraus, dass Nischen-Spiele sich keinesfalls vor teuren AAA-Produktionen verstecken müssen und zum Teil sogar länger im Gedächtnis bleiben, einfach weil sie etwas besonderes sind und aus der Masse herauszustechen wissen. Und so waren auch 2019 die kleinen Indie-Titel für mich die ganz großen des Jahres.

Darksiders 3 Begleiter

Natürlich soll das nicht heißen, dass wir nicht auch mit den Spielen der bekannteren Publisher unseren Spaß hatten. Spiele wie Red Dead Redemption 2 und auch das für mich persönlich ziemlich gelungene Darksiders III wurden bei uns ebenso gelobt wie The Elder Scrolls Online und die Beta von Anno 1800. Letzteres wurde Teil einer Kontroverse, die sich über viele Monate hinzog und wohl auch noch einige Zeit Wellen schlagen wird – die Exklusivrechte, die sich Epic Games für ihren neuen Store das ganze Jahr über sicherte.

Ich selbst bin natürlich auch kein Fan der vielen Launcher, allerdings muss man Epic Games zugute halten, dass sie uns mit vielen kostenlosen Spielen versorgten und auch mit beachtlichen Sales, wie dem derzeit stattfindenden Winter Sale mit sehr hohen Rabatten, positiv auffielen. Konkurrenz zu Steam belebt die festgefahrere Store-Landschaft und ich für meinen Teil halte absolut nichts von einem Boykott. Auch der Erfolg von Fortnite, Epics eierlegender Wollmilchsau, brach 2019 nicht ab und ich bin gespannt, wie es sich weiterentwickelt.

Wir testen nach wie vor Spiele, die wir für interessant und erwähnenswert halten und werden uns dabei nicht auf Plattformen oder bestimmte PC-Stores beschränken. Stolz bin ich dennoch immer noch auf unsere Partnerschaft mit dem Humble Bundle und die kleinen Beiträge, die wir durch eure Käufe über unseren Unterstützer-Link erhalten. Das Videospielkombinat wird dadurch aber selbstverständlich auf absehbare Zeit nicht zu meiner Haupteinnahmequelle, vielmehr bleiben wir durch die Positionierung als Hobbyprojekt weiterhin unabhängig und können frei von finanziellem Interesse unsere Meinungen kundtun.

Ein besonders schöner mir in Erinnerung gebliebener Moment des Gaming-Jahres 2019 war das Gespräch mit dem Kopf von Everbyte auf der Leipziger Buchmesse. Unser Artikel zu Sound of Magic wurde in hohen Tönen gelobt und man bedankte sich für unseren Beitrag zum Spiel. Unser Test wurde sogar bei der Einreichung beim Deutschen Computerspielepreis eingebracht und auf der Homepage des Spiels sind wir auch prominent vertreten – welch Ehre! Auch die Gespräche mit Entwicklern und PR-Mitarbeitern auf der diesjährigen EGX waren sehr aufschlussreich und führten dazu, dass wir auch zu Blacksad: Under the Skin direkt zur Veröffentlichung ein Review verfassen konnten. Ich freue mich bereits auf die Messen im nächsten Jahr und die daraus resultierenden Kontakte!

Wie jedes Jahr bedanke ich mich an dieser Stelle nun bei allen Lesern und insbesondere bei unserem Quotenkonsolenspieler RememberReach, der hier nach wie vor als Gegenleser fungiert und auch regelmäßig eigene Artikel zu den verschiedensten Themen veröffentlicht hat. Auch TheFlexXxer zieht weiterhin im Hintergrund als Generalprogrammierer die Strippen und sorgt dafür, dass unsere Webseite einwandfrei funktioniert.

2019 bleibt insgesamt als eher durchschnittliches Spielejahr im Kopf, Highlights gab es natürlich trotzdem hier und da. Vielmehr war ich von den vielen guten Alben überrascht, die Bands meiner Wahl dieses Jahr veröffentlichten. Im Serien- und Filmebereich war wohl das jähe Ende von Game of Thrones das Lowlight. Gespannt bin ich insbesondere auf The Witcher, welches bereits seit zwei Tagen bei Netflix verfügbar ist. 2020 wird wohl dank der neuen Konsolen einen weiteren Sprung in Sachen Grafik sehen, ansonsten freue ich mich wohl am meisten auf den Nachfolger von Hollow Knight, einem Spiel, dass für mich zu den besten der letzten Jahre zählt. Team Cherry soll sich mit Silksong gefälligst beeilen!

Wir wünschen euch allen einen fleißigen Weihnachtsmann und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Vielen Dank an alle Unterstützer und diejenigen, die sich mit uns gemeinsam auf das Jahr 2020 freuen!