Hidden Folks: Ein kurzer Abstecher zum Wimmelbild-Wuselstrand

Hidden Folks Beach Banner

Sommer, Sonne, Sonnenschein. Was eignet sich da besser als ein entspannter Besuch am Strand? Doch wie immer in der Hitzesaison ist dieser total überfüllt und man sieht den sprichwörtlichen Wald vor lauter Bäumen nicht. Selbstverständlich gilt dies auch für den ersten kostenpflichtigen Zusatzinhalt für Hidden Folks. Im sogenannten Beach Pack sind fünf brandneue Level enthalten, die uns an sandige Küsten führen. Lohnt sich der Kauf oder sollte man das Geld bei der Wärme lieber in drei Kugeln Eis investieren?

Hidden Folks war vor einigen Jahren dieses Spiel, welches man schon ganz gut anhand des Trailers beurteilen konnte. Sagte dieser einem zu, konnte man sich das Spiel getrost zulegen. Besonders die „mundgemachten“ Soundeffekte ließen das Suchrätsel-Spiel einen ganz eigenen Charm versprühen, wie unser Review „Hidden Folks: Wie Nadeln im Heuhaufen“ vermittelte. Wenn du so wie ich nach dem Beenden der Level Lust auf mehr hattest, war es schön zu sehen, dass die Entwickler ab und an neue Umgebungen mit neuen Herausforderungen ins Spiel implementierten – und zwar völlig gratis. Das Beach Pack ist nun die erste kostenpflichtige Erweiterung von Hidden Folks und liefert selbstverständlich einen überzeugenden Trailer zum Release.

Wer Hidden Folks kennt, der wird sich auch im Beach Pack sofort heimisch fühlen. Wie gehabt bekommt man auf den mal mehr und mal weniger komplexen Karten die unterschiedlichsten Dinge am unteren Bildschirmrand angezeigt, die es nun zu finden gilt. Bei einem Klick auf das entsprechende Objekt wird ein zumeist recht kryptischer Hinweistext angezeigt, der einen kleinen Tipp auf den Fundort preisgibt. Das Suchen auf den maßlos überfüllten Bewegtbildern macht immer noch genauso viel Spaß wie im Hauptspiel – insbesondere deshalb, weil auch die mundgemachten Geräusche wieder voll zur Geltung kommen.

Das einfache Betrachten der Welt reicht wie auch schon im Hauptspiel oft nicht aus, um die gesuchte Person oder den Gegenstand ausfindig zu machen. Oft müssen Behälter geöffnet, Dinge aus dem Weg gezogen oder andere Aktionen ausgelöst werden, um fündig zu werden. Sucht man beispielsweise am Strand nach einer Sonnencreme, müssen erst Schirme eingeklappt und Badetücher zusammengerollt werden, um schließlich nach einiger Zeit unter einem die Tube zu erkennen.

Das Beach Pack streut auch wieder einen Level ein, in welchem man eine Person von A nach B begleiten muss. Auf dem Weg dorthin finden sich eine Hand voll Hindernisse, an denen es ohne unsere Unterstützung nicht weitergeht. Wir verschieben also Steine, drücken Blätter im Dschungel auseinander und bringen Boote an die richtige Position, damit ein Pfad übers Wasser entsteht. Das Level ist nicht sonderlich schwierig und auch recht schnell vorbei – mir persönlich hätten mehr normale Suchrätsel an dieser Stelle besser gefallen.

Hidden Folks Boote

Das Verlangen nach mehr ist allgemein ja ein recht gutes Zeichen für die Qualität eines Spiels – beim Beach Pack von Hidden Folks bleibt leider am Ende ein etwas fader Beigeschmack. Denn so witzig die neuen Level auch sind, einige Punkte fallen negativ auf. Zum einen habe ich persönlich mehr große Umgebungen erwartet. Lediglich ein Level ist wirklich richtig groß und man braucht eine ganze Weile, um dort alles zu finden. Die restlichen drei sowie die Begleit-Mission sind allesamt recht schnell abgearbeitet und fühlen sich durch ihre Überschaubarkeit nicht wirklich wie eine Herausforderung an.

Besonders erstaunt war ich vom allerletzten Level, welches zwar eine Piratenschlacht auf mehreren Schiffen cool in Szene setzt, allerdings auch unfassbar klein daherkommt. Eine Inselfestung in der Nähe, auf der der Kampf weitertobt oder ein mit Details vollgestopfter Piratenhafen? Fehlanzeige. Lediglich ein paar Schiffe und kleine Steinchen im Wasser, das war’s. Natürlich macht auch hier das Suchen viel Laune und auch die Interaktivität der Kanonen, der Segel und des anderen Krimskrams ist gut gelungen. Trotzdem hätte ich mir hier deutlich mehr erhofft, das Level ist als Abschluss des DLC einfach zu überschaubar.

Für Kenner des Spiels bietet das Beach Pack insgesamt recht gute Unterhaltung für ein paar Stunden. Sehr gut gelungen sind diesmal die Hinweise, die die Balance zwischen zu wenig und zu viel verraten nahezu perfekt halten. Einzig nach einem Objekt googelte ich nach ewigem Rätseln – um dann zu erfahren, dass ich schon an der richtigen Stelle gesucht habe und nur nicht aufmerksam genug war. Wie auch beim Hauptspiel sollte man beim Beach Pack nichts erzwingen und alles gemächlich angehen. Zumeist findet man dann nach einer kurzen Pause mehrere Dinge hintereinander, die zuvor wie vom Erdboden verschluckt waren.

Hidden Folks Piratenschiff

Mein Fazit zum Hidden Folks Beach Pack:

Lässt man den Preis außen vor, ist das Beach Pack eine perfekte Erweiterung. Es bietet mehr vom amüsanten Design und insbesondere auf der großen Karte eine liebevoll gestaltete Welt, in deren Details man sich förmlich verlieren kann. Allerdings bietet das Beach Pack kaum mehr als die zuvor veröffentlichten kostenlosen Zusatzinhalte – im Gegenteil. Wer erwartet, dass die 2,99 € des DLC im angemessen Verhältnis zu den im Hauptspiel für 7,99 € gebotenen Inhalten steht, der wird ein wenig enttäuscht. Vier der fünf Level sind schlicht und einfach zu klein geraten. Bleibt zu hoffen, dass das eingenommene Geld in Zukunft umfangreichere Zusatzinhalte ermöglicht. Spaß macht das Beach Pack von Hidden Folks nämlich allemal.