The Witcher 3: Familiendrama im Hause Everec

Witcher 3 Hearts of Stone Banner

Das erste Add-On zu Witcher 3: The Wild Hunt erweitert das Hauptspiel um neue Orte, die mit vielen Aufgaben und Charakteren gefüllt wurden. In diesem Beitrag erfährst du, ob sich die rund zehn Stunden lange Questreihe lohnt und an die fantastische Geschichte des Hauptspiels heranreicht. Wir verzichten auf tiefgreifende Spoiler zur Handlung, werden aber zwecks der Veranschaulichung von bestimmten Aspekten die eine oder andere Situation von Hearts of Stone aufgreifen. 

Nach rund 50 Stunden Spielzeit konnte ich die Hauptgeschichte von Witcher 3 abschließen. Weitere 25 Stunden später waren alle mir bekannten Nebenaufträge bis auf die Gwent-Duelle erledigt. Obwohl das Erkunden der Welt auch nach dem Beenden aller Quests ziemlich viel Spaß macht, bekommt man schnell Lust auf mehr. Es will einem nicht in den Kopf, dass das Spiel vorbei ist. Wie passend, dass es Erweiterungen gibt, die den Umfang nochmals erhöhen und Fans neues Futter für einige Stunden gibt.

Witcher 3: Hearts of Stone erschien am 13. Oktober, also gut ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung des Hauptspiels, und bringt neue Aufträge, Orte und Gegenstände, die es mit dem Hexer zu entdecken gilt. Diese gliedern sich direkt in die Umgebung von Velen ein und spielen nicht wie etwa das kommende Blood and Wine in einer komplett neuen Welt. Nach unserem Review zu Witcher 3: The Wild Hunt folgt nun die Meinung zur ersten Erweiterung.

Alles beginnt recht harmlos und mit einer für Geralt recht simplen Aufgabe. Auf der Suche nach einem Hexer-Auftrag sehen wir uns am schwarzen Brett nach Notizen um als just in diesem Moment eine neue Notiz angeheftet wird. Der kurze Text erläutert, dass wir im Namen von Olgierd von Everec ein gefährliches Monster in den Abwasserkanälen der Stadt Oxenfurt erledigen sollen. Nach dem ersten Treffen mit Olgierd stellt sich schnell heraus, dass die Aufgabe deutlich vielschichtiger ist, als anfangs angenommen.

Da Hearts of Stone sich nahtlos ins Hauptspiel einfügt und die bekannte Welt lediglich um einige Orte erweitert, fühlt man sich direkt wieder in den dichten Wäldern, satten Wiesen und üppigen Feldern von Velen wohl. Ohne die passende Ausrüstung sollte man sich dennoch nicht in die neuen Gebiete wagen, da die Quests alle für Stufe 35 und höher vorgesehen sind. Falls du die Hauptgeschichte von Witcher 3 noch nicht beendet hast, kannst du auf Wunsch direkt mit einem neuen Charakter auf Level 35 ins Spiel einsteigen. Hearts of Stone ist völlig unabhängig von den Geschehnissen des Hauptspiels, wodurch du ohne Probleme sowohl nach als auch vor dem Beenden der Geschichte von Witcher 3: The Wild Hunt deinen Spaß mit Hearts of Stone haben wirst.

Witcher 3: Hearts of Stone Screenshot
Olgierd von Everec ist eine der Hauptfiguren von Hearts of Stone.

Hearts of Stone bringt, wie auch schon das Hauptspiel, dutzende vielschichtige Charaktere mit sich. Diese begleiten dich zum Teil nur durch einzelne Missionen, einige stehen dir auch während der kompletten Geschichte zur Seite. Die spannenden Dialoge stehen denen von Witcher 3: The Wild Hunt in keinster Weise nach und sind wieder einmal hochgradig interessant geschrieben und passend vertont.

In der Handlung von Hearts of Stone finden sich keine epischen Schlachten wie im Hauptspiel. Sie ist auf ihre ganz eigene Art interessant, was nicht zuletzt an den wieder einmal sehr guten Charakteren liegt. Die Geschichte fängt langsam an und entwickelt sich in mehreren Phasen zum immer größer werdenden Plot, der am Ende befriedigend und mit einigen schwierigen Entscheidungen des Spielers aufgelöst wird. Vor allem die Dialoge in Verbindung mit den abwechlsungs- und ideenreichen Quests machen die zehn Stunden zu einem wahren Spielgenuss.

Witcher 3 Hearts of Stone Roach
Die neuen Schauplätze sind allesamt detailliert gestaltet.

Wenn du die Hauptgeschichte von Witcher 3 bereits beendet und alle Nebenaufträge erledigt hast, führt für dich kein Weg an Hearts of Stone vorbei. Die Erweiterung fügt sich wunderbar ins schon sehr umfangreiche Spiel ein und bietet mehr von der gewohnt hohen Qualität und zieht dich mit einer interessanten Handlung schnell in ihren Bann. Diejenigen, die bisher nichts mit Witcher anfangen konnten, brauchen auch mit Hearts of Stone nicht ins Spiel einzusteigen. Neu macht es nämlich kaum etwas, was für die meisten von uns aber das Beste ist. Vom fordernden Kampfsystem, den dynamischen Dialogen und der grandiosen Welt des Spiels kann man sich auch in Hearts of Stone nicht losreißen.