Habt ihr auch Spiele, die ihr schon immer einmal spielen wolltet, ihr aber solange gewartet habt, bis es aus eurem Gedächtnis verschwand? Für mich ist De Blob aus dem Hause THQ eines dieser Spiele. Das im Jahr 2011 veröffentlichte De Blob 2 viel mir über die Jahre immer wieder ins Auge, ich konnte mich aber nie dazu durchringen, es zu spielen. Bis jetzt. Vor kurzem kündigte THQ Nordic eine Neuauflage des farbenfrohen Open-World-Abenteuers an. Grund genug für mich, den Beschluss zu fassen, De Blob 2 endlich eine Chance zu geben. Ob mich das Spiel überzeugen konnte und ob es auch mehr als sechs Jahre nach Veröffentlichung noch Spaß bereitet, werde ich in dieser Review erörtern.
Doch zum Einstieg gilt es erst einmal die Frage zu beantworten, worum es in De Blob 2 eigentlich geht. Als Spieler kontrolliert man einen fröhlichen Farbklecks mit dem einfachen Namen “Blob”. Dieser kann seine Farbe ändern und die Welt um ihn herum entsprechend einfärben. Das klingt eher nach einer Erklärung des Gameplays als der Handlung? Stimmt. Im Spiel stellt sich Blob einer Armee von Feinden, die die Welt bleichen und jeder Farbe aber auch jeder Fröhlichkeit berauben. Zusammen mit seinen Freunden – einer der Begleiter ist im Koop spielbar – zieht unser Held in die Schlacht. Dabei jagen sie den Anführer “Papa Bleich” durch die Stadt, zerstören dessen Wachtürme und geben der Welt nach und nach die Farbe zurück. Wie inzwischen jedem klar sein sollte, ist die Geschichte von De Blob 2 nicht wirklich tiefgründig sondern eher lustig und kindgerecht gestaltet. Und Papa Bleich bekommt in klassischer Slapstick-Manier ständig sein Fett weg. Die CGI-Cutscenes, in denen die Handlung vermittelt wird, sind auch heute noch mehr als ansehnlich.
Wie zuvor bereits erwähnt, passt sich die Story an das Gameplay an. Blob hüpft und springt durch die Welt und färbt diese dabei ein. Beim Durchqueren der Stadt gibt es dabei immer wieder neue Aufgaben, die erledigt werden müssen um nachfolgende Gebiete freizuschalten. Dabei treten oft die gleichen Schemata auf und die Aufträge können abschnittsweise recht repetitiv sein. Das Einfärben und das damit verbundene “Wiederbeleben” der Stadt schafft aber stets ein gutes Gefühl und wird musikalisch angenehm unterlegt. Denn die Hintergrundmusik ist dynamisch und mit zunehmender Farbenvielfalt der Stadtviertel passt sich die Musik entsprechend an, indem neue Instrumente und Melodien hinzugefügt werden.
In besagten Stadtvierteln findet man abseits des Hauptfades auch eine Reihe an Sammelobjekten und Nebenaufträgen. Diese dienen nicht nur zum Verdienen von Erfolgen sondern können gegen Fähigkeiten-Upgrades eingelöst werden. Letztere sind im Kampf gegen die ständig wachsende Bandbreite an Gegnern sehr nützlich. Wirklich überzeugen kann die Vielfalt an Widersachern aber nicht, denn die Gegner unterscheiden sich zwar in der Art und Weise, wie sie kämpfen und bekämpft werden müssen, stellen aber alle keine wirklich schwierige Herausforderung dar. Herausstechend sind an dieser Stelle schon eher die Bosskämpfe. Diese basieren auf tollen Ansätzen und haben auch das Feeling eines klassischen Bosskampfes, werden aber mit der Dauer der Kämpfe etwas repetitiv. Und spätestens jetzt kristallisiert sich doch ein großer Kritikpunkt heraus, das Spiel ist allgemein zu repetitiv. Verständlicherweise, denn letztlich macht man doch stets das Gleiche: Einfärben, Gegner besiegen, weiterziehen. Das kann so sehr abfärben, dass auch die Story an fahrt verliert.
Persönlich hatte ich aber eine Menge Spaß daran, die einzelnen Viertel komplett bis aufs letzte Haus einzufärben. Dadurch brauchte ich für die zwölf Level auch circa 15 Stunden. Wer gezielt durchspielt, kann diese Zeit aber mehr als halbieren. Daher muss klar angemerkt werden, dass der Umfang begrenzt ist. Neben dem Einzelspieler gibt es noch einen Koop-Modus, in dem kleine Areale zusammen mit einem Freund eingefärbt werden müssen. Dabei gilt es innerhalb eines Zeitlimits eine Reihe von Aufgaben abzuschließen. Fesseln wird einen dieser Modus aufgrund des niedrigen Schwierigkeitsgrades aber nicht. Die zu niedrige Schwierigkeit zeichnet sich aber auch im Einzelspielermodus ab. Ich spielte auf Normal, der härteren der beiden Schwierigkeitsgrade und hatte nie wirkliche Probleme. Nur als ich für einen Erfolg die Upgrades deaktivierte, kam ich ab und an einmal ins Schwitzen.
Fazit
Alles in allem ist De Blob 2 ein nettes Spiel für entspannte Stunden. Die Inszenierung ist farbenfroh, kindlich und humorvoll. Als Gesamtpaket bietet es leider keinen großen Umfang, kein forderndes Gameplay und wird, wenn man es lange spielt, repetitiv. Wer die Möglichkeit hat, das Spiel günstig in einem Deal zu bekommen, sollte mal einen Blick darauf werfen. Abseits davon empfiehlt sich De Blob 2 besonders für ein jüngeres Publikum.
De Blob 2 wurde von mir im März 2018 in Form der Xbox 360 Version getestet.