Man stelle sich zwei nahezu identische Spiele vor, die sich in Sachen Grafik, Gameplay und Geschichte kaum unterscheiden und nur in einem Punkt auseinandergehen – der Zeit, die man benötigt, um den Abspann zu erreichen. Welches der beiden Spiele ist besser zu bewerten? In meiner Kindheit und Jugend wäre die Antwort glasklar gewesen: Selbstverständlich ist das längere Spiel deutlich besser, weil man ja Stunden länger zocken kann und sich die Investition somit offensichtlich mehr lohnt! Zuweilen halte ich auch heute noch an der simplen „Einen Euro pro Spielstunde“-Rechnung fest, um Spiele miteinander zu vergleichen. Doch die Berechnung hat einen entscheidenden Fehler, denn in ihr kommt der wohl wichtigste Faktor eines Spiels nicht vor: Der Spielspaß. Weiterlesen…
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Was lange währt, wird endlich gut – Wie mich Fallout 76 monatelang fesselte
Mit den Spielen von Bethesda verbindet mich in gewisser Weise eine Art Hassliebe. Auf der einen Seite bin ich generell ein großer Fan von Open-World-Abenteuern und konnte mich so angefangen mit The Elder Scrolls IV: Oblivion über Fallout 3 bis hin zu Skyrim wunderbar in den Fantasy- und Endzeit-Welten verlieren. Auf der anderen Seite störte mich schon damals, als ich Oblivion für meine PlayStation 3 an Weihnachten geschenkt bekam, die Tatsache, dass die technische Seite des Rollenspiels alles andere als modern erschien. Seltsame Animationen, kaum Weitsicht und vor allem die Ladezeiten beim Betreten von Städten oder gar Häusern störten mich immens. Seit mehr als 15 Jahren warte ich nun darauf, dass Bethesda endlich seiner betagten Engine ein großes Upgrade spendiert und hoffe sehr, dass dies mit dem leider verschobenen Starfield auch geschehen wird. Bis dahin schaue ich sicherlich hin und wieder im Ödland von Appalachia vorbei – der Welt von Fallout 76, die mich überraschenderweise sehr lange in ihren Bann gezogen hat. Weiterlesen…
Die Macht der verzögerten Freiheit – Wodurch Fallout: New Vegas den Einstieg meistert
Mit Fallout 3 hauchte Bethesda der fast schon altertümlichen Reihe rund um die nukleare Endzeit und die Auswirkungen eines Atomkriegs neues Leben ein. Was in den ersten beiden Ablegern als isometrisches Taktik-Rollenspiel mit rundenbasierten Kämpfen begann, wurde in Teil 3 im überaus erfolgreichen Stil von The Elder Scrolls IV: Oblivion neu erfunden. Auch Fallout 3 konnte damals im Jahr 2008 diverse Preise abräumen und zählt noch immer zu den besten Erzeugnissen der Bethesda-Spieleschmiede. Und dennoch gilt heute eher Fallout: New Vegas – das Fallout 3,5 – von Obsidian Entertainment eher als Anwärter auf den Rollenspiel-Thron. Woran liegt das? Was hebt New Vegas von anderen RPGs ab und weshalb ist es auch im Jahr 2021 immer noch ein sehr spielenswertes Abenteuer? Der Kern des Erfolgs liegt in der Gestaltung der Story und deren Einbindung in die Spielwelt. Weiterlesen…
Fallout 76 Wastelanders: Postapokalyptischer Weltenbummel im Retro-Gewand
Seit meinen ersten Ausflügen im vom verheerenden Atomkrieg zerstörten Umland Washingtons im dritten Teil der Fallout-Reihe bezeichne ich mich selbst als Fan der Rollenspiele. Bethesda übertrug die schon in The Elder Scrolls IV: Oblivion gut funktionierende Formel nahezu identisch in die Postapokalypse und konnte damit sowohl bei Kritikern als auch Spielern punkten. Auch das wenige Zeit später erschienene Fallout: New Vegas war ein ziemlicher Hit, allerdings war die Version der PlayStation 3 nahezu unspielbar und nach wenigen Stunden hatte ich genug von dem armseligen Ruckelfest. Seitdem, also seit mehr als zehn Jahren, konnte mich kein Fallout wieder von sich überzeugen. Im Free Weekend bei Steam probierte ich nun Fallout 76 aus, welches zur Veröffentlichung vernichtende Wertungen kassierte. Und überraschenderweise hatte ich richtig Spaß. Weiterlesen…