Die EGX Berlin 2018 war für uns ein unterhaltsamer Ausflug in die Hauptstadt und wir waren froh über die Bestätigung einer Fortsetzung im Jahr 2019. Selbstverständlich statteten wir dieser daher am letzten Wochenende ebenfalls einen Besuch ab. In diesem Beitrag blicken wir zurück auf den Samstag in der immer noch imposanten Station Berlin und klären, ob unsere Ideen zur Verbesserung auch vom Planungsstab bedacht wurden.
Die Anreise gestaltete sich in diesem Jahr zumindest für mich schon einmal deutlich entspannter: Ich musste als Provinz-Autofahrer nämlich nicht selber durch Berlin kutschieren. Stattdessen machte ich es mir auf dem Beifahrersitz bequem und ließ mich von unserem Counter-Strike-Profi elReload bis ins Stadtzentrum zur Messe chauffieren. Dort angekommen begaben wir uns durch den gewohnt entspannten Einlass in die erste Halle und waren befreit vom trüben Nieselregen-Wetter des Herbstes.
Unseren Artikel zur Messe im letzten Jahr findest du hier: „EGX Berlin 2018: Da passiert was in der Hauptstadt“
Ich bin sicherlich nicht der einzige, der bei dem ersten Betreten einer Messe ein wenig überwältigt ist, oder? Dutzende Stände, Texttafeln und Monitore mit dazwischen herumwuselnden Besuchern – da kann man schon erst einmal den Überblick verlieren. Auch auf der diesjährigen EGX erging es mir so, trotz der Tatsache, dass die Messe sogar ein Stückchen kleiner ausgefallen ist als letztes Jahr. Lediglich zwei zugegebenermaßen ziemlich große Räume waren Teil der Veranstaltung. Dafür waren diese aber auch vollgestopft mit allem, was das nerdige Gamerherz begehrt.
Vorbei an Fressbuden, Mechandise-Ständen, einer Brettspiel-Ecke und der Bühne für diverse Veranstaltungen gingen wir erst einmal in die zweite Halle, die das zentrale Element der EGX Berlin 2019 darstellte. Diese war nämlich vollgestopft mit Videospielen – vor allem kleinere Indie-Games konnte man hier überall finden und anspielen. Wie auch im letzten Jahr waren die Wartezeiten erfreulich kurz und man wechselte sich vielmehr im freundschaftlichen Miteinander an den Stationen ab.
Zwar waren auch diesmal wieder ordentlich viele Besucher auf der Messe zugange, dank der Beschränkung auf 18+ ging glücklicherweise aber alles sehr gesittet zu und man musste sich nicht vor kreischenden Kindern in Sicherheit bringen. Auch an den Anspielstationen herrschte dadurch angenehme Stimmung und man konnte sich mit Gamern, Entwicklern und netten PR-Mitarbeitern gleichermaßen entspannt unterhalten.
Natürlich gab es auch diesmal wieder Hot Spots, für welche man Wartezeit einplanen oder sich sogar vorher registrieren musste. Letzteres war wohl unter anderem für die gezeigte Demo von Cyberpunk 2077 Pflicht. Auch beim großen Bereich von Bethesda mit Fallout 76, Doom Eternal und The Elder Scrolls Online sowie dem Stand vom Final Fantasy VII Remake waren die Schlangen beachtlich lang. Da für mich persönlich sowieso eher die Indie-Games der interessante Part einer Messe sind, störte mich das allerdings weniger.
Deutlich enttäuschter war ich hingegen anfangs, als man mir den Plan der Halle am Eingang überreichte. Aus den zweieinhalb Hallen (der dritte Bereich war eher ein langer Gang) sind dieses Jahr zwei geworden. Die Coaching-Zones wanderten mit in die erste Halle, die dadurch voller wirkte. So verwundert es auch nicht, dass ich trotz der kleineren Fläche das Hallenkonzept nicht sofort verstand und alles eher unübersichtlich wirkte. Im Vorjahr war der Aufbau der Messe deutlich strukturierter und klarer zu erkennen.
Das wichtigste Element einer Spielemesse sind schlussendlich aber immer noch die Spiele – und hier konnte die EGX Berlin 2019 ein weiteres Mal überzeugen. Die zweite Halle war übersät mit den verschiedensten Titeln und lange Anstehen musste man selten. So konnte ich das interessante Hamster-Rätselspiel Gravity Lane 981 begutachten, das stark an Shift Happens erinnernde Gelly Break für die Switch antesten und elReload dabei zuschauen, wie er einen Crash nach dem anderen im aktuellen Bus Simulator verursacht. Besonders für Indie-Fans war die Messe ein Fest.
Mein Fazit zur EGX Berlin 2019:
Besucher der EGX Berlin im letzten Jahr konnten sich recht heimisch fühlen – großartig viel hat sich 2019 nicht geändert. Mein Wunsch, dass die Messe wenigstens ein kleines Stückchen größer ausfallen könnte, ging leider nicht in Erfüllung und wir mussten uns stattdessen sogar mit einem etwas kleineren Bereich begnügen. Schlussendlich macht das aber nichts, schließlich war der Kerninhalt der Messe wieder einmal tadellos – man konnte viele Stunden damit verbringen, die unterschiedlichsten Games anzuzocken und mit den Machern in Kontakt treten. Ob sich eine lange Anreise für die kleine Messe lohnt, muss jeder selbst entscheiden. Die Lage unweit vom Stadtzentrum lädt zu einer anschließenden Tour durch die Hauptstadt ein und Hotels im Umkreis findet man recht günstig.
Besonders empfehlenswert ist die EGX Berlin, wie auch im letzten Jahr, besonders für Freunde von Indie-Games, die lange Schlangen nicht ausstehen können und gerne schnell selber Hand anlegen. Die bunte Auswahl an Anspielstationen ist definitiv auch 2019 das Highlight gewesen und wir sind gespannt, wie es 2020 weitergeht!