Zum ersten Mal fand die seit einiger Zeit im Vereinten Königreich heimische EGX dieses Jahr auch in Berlin statt. Als regelmäßige Besucher des Messebereichs der DreamHack in Leipzig konnten wir es uns natürlich nicht nehmen lassen, auch einen Blick auf die EGX zu werfen. Im Gegensatz zum Event in Leipzig, welches zum größten Teil auf eSports ausgelegt ist, fokussiert sich die EGX deutlich mehr auf aktuelle Toptitel, die man natürlich auch selber ausprobieren durfte. Wie gut das funktionierte und was man sonst noch alles anstellen konnte, liest du in diesem Erfahrungsbericht.
Mein persönliches erstes Highlight noch vor dem Betreten der Veranstaltung: Die Station Berlin. Eine coolere Location hätte man wohl kaum wählen können. Das alte Bahnhofsgebäude verlieh der EGX einen sehr speziellen Charme – hier wurde alt und neu ziemlich cool miteinander vereint. Der massive Backsteinbau mit langen Räumen und großen Fenstern stand im optischen Kontrast zu dem, was es im Inneren zu bestaunen gab. Das Zusammenspiel zwischen dem historischen Gemäuer und der modernen Technik ist wirklich ziemlich interessant.
Nachdem man den unkomplizierten Einlass im Außenbereich der Station Berlin passiert hatte, stand man auch schon in der ersten Halle der EGX Berlin. Hier gab es neben einigen Ständen mit allerhand Fastfood und Getränken auch den gläsernen Käfig der Jungs und Mädels von MAX, dem Streaming-Kanal von GameStar, IGN, Mein-MMO und Co. Außerdem flimmerte auf einem recht imposanten Bildschirm das Programm der Messe. Denn neben den vielen Anspielstationen gab es außerdem eine Hand voll Vorträge und Live-Events zu bestaunen. Für Unterhaltung war also auch gesorgt, wenn man nicht selber Hand anlegen wollte.
Unser Rundgang über die Messe führte uns recht schnell in die Haupthalle, in der es schön dunkel war und überall Bildschirme standen. Die Merchandise-Stände am Rand durften natürlich auch nicht fehlen, doch diese Halle diente vorrangig dem Zocken. Natürlich musste man sich bei den großen Highlights, wie zum Beispiel Days Gone oder Metro Exodus, auf Wartezeiten einstellen. Auch bei Call of Duty: Black Ops 4 und PlayStation VR waren die Schlangen relativ lang. Im Vergleich zu den Impressionen, die man jedes Jahr von der Gamescom bekommt, sind diese aber immer noch erfreulich klein gewesen und mehr als eine Stunde hätte man sich wohl kaum anstellen müssen.
Viel wichtiger für mich waren jene Stände, an welchen man schnell selber Platz nehmen und ein paar Minuten spielen konnte. Erfreulicherweise waren auch hier ein paar tolle Toptitel anwesend. So konnte ich mich beispielsweise davon überzeugen, dass Assassin’s Creed: Odyssey sich kaum von seinem zugegebenermaßen richtig guten Vorgänger unterscheidet, dass das hochgelobte Spider-Man mir schon nach kurzer Zeit zu eintönig wird und Total War: Three Kingdoms technisch die Serie leider immer noch auf der Stelle tanzen lässt.
Zusätzlich zu der ziemlich ordentlichen Auswahl an AAA-Spielen gab es außerdem noch eine Vielzahl an Indie- und Minigames-Ständen. Ausprobieren konnte ich hier beispielsweise das mit dem Smartphone steuerbare Wissen ist Macht für die PlayStation 4 sowie einige wirklich kaum bekannte Spiele. Wenn du dir einen vollständigen Überblick über alle anwesenden Spiele der EGX Berlin 2018 machen möchtest, kannst du die entsprechende Unterseite auf der Homepage der Messe aufrufen. Zusammenfassend war die Anzahl an präsentierten Spielen für die überschaubare Größe der Messe durchaus ordentlich.
In der dritten und letzten Halle, die eher einem langen Gang ähnelte, gab es dann allerhand eSports-Titel und man hatte die Möglichkeit, sich von Profis trainieren zu lassen und an Turnieren teilzunehmen. Da elReload und ich selbstverständlich keinen Coach brauchen und wir sowieso schon die krassesten Progamer überhaupt sind, haben wir dankend abgelehnt. Stattdessen durften wir ein paar Runden DRAGON BALL FighterZ an einem gerade nicht besetzten Platz gegeneinander zocken – und einigten uns schließlich auf ein Unentschieden.
Besonders lobenswert fand ich die Unkompliziertheit der kompletten Veranstaltung. Man kam schnell rein, konnte ohne von Menschenmassen erdrückt zu werden durch die Hallen schlendern und musste bei vielen Spielen kaum warten, um selbst für einige Minuten in der virtuellen Welt zu versinken. Wenn die Gamescom ähnlich locker ablaufen würde, wäre ich dort mit Sicherheit jedes Jahr unterwegs.
Mein Fazit zur EGX Berlin 2018:
Klasse, dass eine weitere EGX in Berlin für nächstes Jahr bereits bestätigt wurde. Viel mehr muss ich abschließend eigentlich kaum sagen, denn mir persönlich hat die Messe rundum gut gefallen. Klar, ein wenig größer könnte sie gerne werden, aber insbesondere die moderate Anzahl an Besuchern, durch die man zu keiner Zeit das Gefühl hatte, von einer Unmenge an Leuten erdrückt zu werden, empfand ich als sehr positiv. Positiv hervorzuheben ist außerdem, dass die Messe ab 18 Jahren freigegeben war. Lediglich die Jungs und Mädels vom ADAC, die mich deutlich zu oft angesprochen haben, waren etwas nervig. Aber das trübte die Stimmung nicht sonderlich und insgesamt war der Samstag sehr unterhaltsam. Ich kann jedem, der sich in der Videospiele-Welt heimisch fühlt, den Besuch auf der EGX Berlin ans Herz legen.